Geschichte
Handbemalte Papiertapeten wurden zuerst von den Chinesen benutz und kamen im 16. Jahrhundert durch die ostindischen Handelskompagnien nach Europa. Das um 1750 technisch hochstehende Stoffdruckverfahren wurde in England und Frankreich auf das Papier übertragen. Seit dem späten 16. Jahrhundert bzw. frühen 17. Jahrhundert wurde die Tapete dann auch in Europa verwendet. Sie löste damit die bisher üblichen Wandbehänge aus Seiden-, Brokat- oder Samtstoffen ab, da sie billiger war.
In Deutschland gründete Johann Christian Arnold in Kassel die erste größere Tapetendruckerei im Jahre 1789. Bei den Mustern richtete man sich nach dem jeweiligen Zeitgeschmack. So waren die handgedruckten Bildtapeten mit Szenerien aller Art von 1800 - 1850 im Biedermeier sehr beliebt. Die Mitte des 19. Jahrhunderts konstruierten Druckmaschinen ermöglichten die Massenanfertigung der Tapeten und führten zum Niedergang der bis dahin existierenden Innenarchitekturkultur, mit der sich zahlreiche Künstler (wie Sonia Delaunay-Terk, Georges Rouault, Raoul Dufy und viele andere) ihren Lebensunterhalt aufbesserten.
Heute ist die Tapete kaum noch aus den Wohnungen der Menschen der Industrienationen wegzudenken. Sie vermittelt einerseits ein Gefühl von Behaglichkeit und Wärme, andererseits einen Eindruck von der Persönlichkeit des Wohnungsbewohners, da aufgrund der erhältlichen Vielfalt an Motiven jeder seine Wohnung bzw. die unterschiedlichen Räume der Wohnung nach "seinem Geschmack" gestalten kann.
Neben Motivtapeten gibt es auch zahlreiche Strukturtapeten (Grastapeten, Raufaser). Der Erfinder der Raufasertapete war der Wuppertaler Unternehmer Hugo Erfurt.
Um die Tapeten möglichst dauerhaft an den "eigenen vier Wänden" zu befestigen, benutzt man in der Regel Tapetenkleister.
Mathematisch betrachtet, und zwar von den Symmetriegruppen her, gibt es siebzehn (mathematisch) unterschiedliche Tapetenmuster (siehe Dirichlet-Zelle).
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